Im letzten Post habe ich angefangen über die Gründe zu philosophieren die Menschen zu einer vegetarischen Ernährungsweise bewegen. Dabei bin ich auf die Gründe eingegangen, die man damit zusammenfassen kann, dass man zu seinem eigenen Wohl auf den Verzehr von Fisch und Fleisch verzichtet. Entweder weil man aufgrund einer Lebensmittelallergie dazu gezwungen ist, oder weil man sich aufgrund einer Diät dauerhaft oder vorübergehend dazu entscheidet.
Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine zweite Möglichkeit. Nämlich, dass man aus ethischen Gründen auf das Essen toter Tiere verzichtet. Die Rechnung ist dabei ganz einfach: Wenn ich keine toten Tiere Esse, müssen weniger Tiere sterben. Wer diesem Ansatz folgt, beschränkt sich damit meist nicht nur auf seine Ernährung, sondern bezieht diese Idee auf alle Bereiche seines Lebens und verzichtet komplett auf die Benutzung von Produkten, die aus toten Tieren entstanden sind, wie zum Beispiel auch Lederschuhe.
Ich persönlich habe das Gefühl, dass gerade dieser ethische Gedanke in den letzten Jahren sehr in den Vordergrund gerückt ist.
Dabei habe ich den Eindruck, dass dies vor allem am steigenden Wohlstand in der (westlichen) Welt liegt. Einige von uns entscheiden sich dafür Fleisch und Fisch aus ihrem Speiseplan zu streichen, weil sie es sich schlicht leisten können auf eine komplette und obendrein sehr ergiebige Kalorienquelle zu verzichten. In den ärmeren Regionen der Erde, oder auch in der Steinzeit wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen aus ethischer Überzeugung kein Fleisch zu essen. In diesen Teilen der Erde, beziehungsweise zu diesen Zeiten ist oder war jeder froh, wenn der tägliche Energiebedarf gedeckt war - egal wie und womit. Wenn man sich das vor Augen führt, denke ich, dass wir hier durchaus froh darüber sein können, dass wir in einer Situation sind, in der wir darüber diskutieren können, ob es ethisch vertretbar ist Fleisch zu essen, oder nicht...
